Bausparen

Das Bausparen stellt eine beliebte Form der Eigenheim-Finanzierung dar, die sich grundsätzlich in die Sparphase, die Zuteilung und die Darlehensphase gliedern lässt. Die kontinuierlichen Sparbemühungen zur Finanzierung einer Wohnimmobilie werden staatlich gefördert, wobei die jeweilige Zulage an bestimmte Einkommensgrenzen geknüpft ist.

Das grundlegende Prinzip beim Bausparen

Im Mittelpunkt steht die Bausparkasse: Viele Sparer zahlen ihre Sparbeiträge ein, um sich neben der Verzinsung ihres Sparguthabens das Anrecht auf ein zinsgünstiges Bauspardarlehen zu erwerben. Dieses wird entsprechend der Zuteilungsreife der Bausparverträge aus den Einzahlungen anderer Bausparer ausgereicht. Grundsätzlich setzt sich die vereinbarte Bausparsumme also aus dem angesparten Bausparguthaben und dem Bauspardarlehen zusammen.

Entsprechend dieses Ablaufs kann das Bausparen in drei Phasen eingeteilt werden:

  1. Die Sparphase
  2. Die Zuteilung
  3. Die Darlehensphase

Die Sparphase

Bei Abschluss eines Bausparvertrages legt der Bausparer eine Bausparsumme fest, die er perspektivisch zur wohnwirtschaftlichen Verwendung, also dem Kauf, Bau oder Modernisierung des Eigenheims, ausgereicht bekommen möchte. Zunächst muss ein bestimmter Anteil der Bausparsumme angespart werden, um die Zuteilungsreife zu erreichen. In den meisten Fällen handelt es sich um 40 oder 50 Prozent der Bausparsumme, die in Form von monatlichen Sparbeträgen, aber auch als Einmalzahlung aufgebracht werden können. Die Höhe der Verzinsung hängt beim Bausparen vom jeweiligen Tarif ab und wird für die gesamte Vertragslaufzeit garantiert. So können Sie durchaus zwischen zwei und 4,5 Prozent generieren, zumal diese Anlageform als absolut sicher gilt. Dabei beeinflusst die Höhe der gewählten Sparzinsen den künftige Sollzins für das Bauspardarlehen ab: Je niedriger Sie das Guthaben verzinsen lassen, desto günstiger können Sie die Bausparmittel in Anspruch nehmen.

Hinweis:
Bei der Auswahl einer geeigneten Bausparkasse sollten Sie zum einen auf die Höhe der Abschlussgebühr achten und zum anderen eventuelle Bonifikationen, wie zum Beispiel den Jugendbonus, der an eine Altersgrenze bei Abschluss gebunden ist, recherchieren.

Die fällige Abschlussgebühr variiert zum einen in Abhängigkeit von der Tarifvariante und zum anderen von der jeweiligen Bausparkasse zwischen 1,0 und 1,6 Prozent von der vereinbarten Bausparsumme. Die Unterschiede sind erheblich, zumal diese zusätzlichen Kosten die Rendite des Sparvorgangs deutlich schmälern.

Hinweis:
Sollten Sie sich noch nicht im Klaren darüber sein, ob Sie die Baufinanzierung überhaupt in Anspruch nehmen wollen, wählen Sie bitte einen Tarif, der in diesem Fall die Rückerstattung der Abschlussgebühren vorsieht.

Die Zuteilung

Allein das Erreichen des vereinbarten Bausparguthabens reicht allerdings noch nicht aus, um die Bausparsumme, also die Aufstockung des Sparguthabens um das Bauspardarlehen, ausgezahlt zu bekommen. Die Zuteilungsreife wird beim Bausparen wird anhand einer Bewertungszahl aus den Faktoren Sparguthaben und Zeitraum errechnet: Wird ratierlich gespart, steigert sich die Bewertungszahl mit der Zeit quadratisch, bei Einmalzahlungen linear. Die effektive Zuteilung hängt auch davon ab, wie viele Bausparer im gleichen Zeitraum ihr Bauspardarlehen in Anspruch nehmen wollen. Ihnen stehen bei der Erreichung der Zuteilungsreife fünf Möglichkeiten offen:

  1. Sie nehmen das Bauspardarlehen in Anspruch und erhalten somit die Bausparsumme ausgezahlt.
  2. Alternativ können Sie die Auszahlung um 12 Monate verschieben.
  3. Mit der Auszahlung des Bausparguthabens können Sie auch später über das Darlehen verfügen.
  4. Wenn Sie keinerlei Verwendung für ein Darlehen sehen, nehmen Sie lediglich das angesparte Guthaben inklusive Verzinsung entgegen, lassen sich die Abschlussgebühr zurückerstatten und beenden den Vertrag.
  5. Wollen Sie die Bausparsumme erhöhen, verzichten Sie auf die Zuteilung und beginnen eine neue Sparphase.

Hinweis:
Nutzen Sie einen speziellen Bausparrechner, um die für Sie günstigste Variante für das Bausparen zu ermitteln.

Die Darlehensphase

Die Auszahlung des Bauspardarlehens erfolgt meist zu 100 Prozent und wird wie ein Annuitätendarlehen gehandhabt. Allerdings ist die Laufzeit deutlich kürzer, sie beträgt zwischen acht und 12 Jahren, sodass beim Bausparen auch die Tilgungsrate deutlich höher als üblich ausfällt. Obwohl Sie bereits bei Abschluss eine Gebühr entrichtet haben, berechnen einige Bausparkassen eine weitere sowie Verwaltungskosten. Der Darlehenszins errechnet sich in der Regel aus dem Sparzins und einem Zinsaufschlag von zwei Prozentpunkten, was abhängig von der aktuellen Zinsentwicklung deutlich unter den marktüblichen Bauzinsen liegen kann. Nutzen Sie zum Vergleich einfach unseren Rechner.

Hinweis:
Beachten Sie bitte die zusätzlichen Kosten, denn die Bausparkasse schließt grundsätzlich eine Restschuldversicherung für Sie ab.

Sonderformen beim Bausparen

Ein neu abgeschlossener Bausparvertrag kann auch sofort ausgezahlt werden, wenn das Bausparguthaben mit einem tilgungsfreien Darlehen vorfinanziert wird. Wird der Vertrag dann zugeteilt, wird die Vorfinanzierung abgelöst und die Darlehensphase regulär weitergeführt.

Eine Zwischenfinanzierung kann wiederum notwendig werden, wenn ein Bausparvertrag zwar vollständig angespart ist, aber die Zuteilungsreife noch nicht erreicht wurde.

Staatliche Förderung

Zum einen können Arbeitnehmer, die über ein Einkommen bis 17.900 Euro pro Jahr und Person verfügen, die Arbeitnehmersparzulage als Zuschuss beantragen. Darüber hinaus steht die Wohnungsbauprämie allen Bausparern mit einem Einkommen von bis zu 25.600 Euro pro Jahr und Person zu. Eine weitere Form der staatlichen Förderung sehen Wohnriester-Verträge vor, bei denen Bausparer von den staatlichen Riester-Zulagen während der Anspar- und der Darlehensphase profitieren können.

Wir werden selbstverständlich alle Möglichkeiten für Sie eruieren, sollen Sie sich für das Bausparen generell, eine Zwischen- oder Anschlussfinanzierung interessieren.

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